Indien Tag 2+3: Chillen in Goa

Wir lassen uns ja nicht lumpen, wo wir schonmal in der Gegend sind. Und so verbringen wir zwei von unseren fünf Indientagen im warmen Goa. 

Dienstag morgen geht es los. Und schon verspätet sich der Flug um 45 Minuten. So hängen wir am Flughafen rum und betrachten das Treiben. Am Domestic Terminal geht es einfach ein bisschen indischer zu als am internationalen. Große Familien treffen sich, alle essen erstmal Hähnchentaschen oder Sonstiges, ich esse auch ein Tandoori-Sandwich und trinke ein köstliches Mango-Lassi dazu. Vor uns kehrt eine alte Frau den Boden. Immer wieder, obwohl inzwischen gar nichts mehr dort liegt.

In Goa angekommen, gehen wir zum Prepaid-Taxistand und klären den Preis für die 25 Kilometer bis nach Betalbatim Beach, 500 Rupien, kein Problem – das sind keine 7 Euro – für das Geld kommst du hier in Köln zwei Straßen weit. Ein missmutiger Fahrer führt uns zu einem Minibus. Ein Klappergestell. Esther will hinten sitzen und stellt entsetzt fest, dass es keinen Sicherheitsgurt gibt. Ich sitze vorne, dort gibt es zwar einen Gurt, der aber nicht größenverstellbar ist und recht nutzlos um mich herumschlackert. Wir fahren über eine Art Autobahn, die Aussicht ist recht unattraktiv, Industrie, Baustellen. Schließlich biegt das Taxi auf die Landstraße ab. Es wird schön: Wir kurven durch den Dschungel, unter Palmen, an bunten Häusern vorbei.

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Mache Häuser haben Farben, die ich kaum beschreiben kann. Pink, gelb, blau, lila strahlt es zwischen den Palmen hervor, es gibt hier Hütten und ganze Villen. Schließlich kommen wir heil am Hotel „The Coconut Grove“ an, werden freundlich zu unserem Zimmer geführt, vorbei an Palmen, durch einen hübschen Garten. Zehn Minuten später sind wir am Strand. Bäm.

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Nichts los hier. Links sind zwei bis drei Strandbars. Davor ein paar dicke Menschen auf Liegestühlen, die wie Walrosse in der Sonne dösen. Ein Fischerboot auf dem Strand. Nach rechts nichts. Wir haben den Süden gewählt, weil es dort noch ruhig ist, selbst in der Hauptreisezeit Dezember. Kein Goa-Trance, keine Party-People, keine Hektik.

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Fast sieht es aus wie in Holland. Nur ohne Dünen und mit einem weiteren entscheidenden Unterschied. Die Luft hat 33 Grad, das Wasser fühlt sich auch nicht kälter an.

foto: silke wünsch

Wir hopsen fröhlich am Strand herum und freuen uns über die warme Nachmittagssonne, die später in einem wundervollen Farbschauspiel im Meer vor uns untergeht.

foto by silke wünsch

Abends sitzen wir in der Hotelbar (der Strand wird nach 20:00 nicht unbedingt empfohlen) und freuen uns über ein leckeres indisches Büffet, trinken viel zu leichte Cocktails, von denen wir schnell Abstand nehmen. Das Bier schmeckt besser. Die Walrösser vom Strand entpuppen sich als russische Urlauber. Einer trägt seinen nackten Schwabbelbauch durch das Restaurant und macht mit dem Barkeeper Armdrücken. „My friend, my friend“, krakeelt der Typ, der wahrscheinlich den ganzen Tag lang Wodka in der Sonne gesoffen hat.

Später erzählt man uns, dass die Touristen ausbleiben, seitdem sich die Russen in Scharen über Goa ergießen. Ich glaube, seit es sie gibt, haben die Deutschen ihren Ruf als anstrengendste Touristen der Welt abgegeben.

Ich will rauchen, habe kein Feuer. Ein Kellner kommt und schenkt mir sein Feuerzeug. Voll süß. Später gehen wir auf unsere kleine Terrasse, genießen die laue Dezembernacht und trinken noch ein Bier. Dann wollen wir noch eins haben. Aber die Bar hat mittlerweile zu. Ich gehe zur Rezeption und frage, ob es noch irgendwo etwas zu trinken gibt. Einer von den Jungs geht mit mir zur Bar, schließt alles nochmal auf und gibt mir noch zwei Flaschen. Was zu wenig ist, wie wir kurze Zeit später feststellen müssen. Mist, da hab ich nicht richtig mitgedacht. Auch gut, so können wir am nächsten Tag katerfrei und frisch zum Frühstück gehen und einen weiteren Strandtag genießen. Es ist so heiß, dass ich fast die ganze Zeit im Wasser abhänge und mich von den Wellen schaukeln lasse. Aber: Kein Goa ohne Tuch-Fotos.

Foto by Silke WünschAm Nachmittag geht’s zurück durch den Dschungel – zum Flughafen, zurück nach Delhi. Dort warten weitere Höhepunkte auf uns. Den zweiten Goa-Sunset sehen wir schon wieder vom Flugzeug aus. Bleibt die Erinnerung an den leuchtenden Sonnenball über dem Meer.

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